Montag, 20. Februar 2012

Over and out

Auf Grund einer unsteten Internetverbindung war die Berichterstattung in den letzten zwei Wochen leider etwas nachlässig, aber soooo viel passiert is ja nu auch nich (das stimmt so nicht, aber ich möchte nicht melancholisch werden, während ich hier alles Revue passieren lasse. Daher halt ich mich kurz.)

Seit wenigen Tagen bin ich also wieder zurück, es war ne gute Zeit, zu kurz oder grade richtig lang. So gut, dass ich (halbtrunken) in der Nacht vorm Abflug geschworen habe, nicht in dieses (piiep) Flugzeug zu steigen und überhaupt, wo bleibt das kleine bisschen Wahnsinn, das mir im letzten halben Jahr in diesem verrückten Land so ans Herz gewachsen ist? Nun denn, es geht hier unaufhaltsam trotzdem weiter, ich werde Ernst wieder sehen und hoffentlich auch sonst alle anderen. Görüsürüz, mein geschätzter Leser.

Sonntag, 29. Januar 2012

Die sind verrückt, die Touristen

Nachdem hier nun nach und nach alle Erasmusfreunde ihre Koffer packen und gepackt haben und wir nicht alleine in der großen Stadt bleiben wollen, fahren wir eben in Urlaub. Kappadokien ruft!

Morgen früh um fünf is daher die Nacht vorbei, der Flug bringt uns hierhin. Das Wetter ist nicht ganz so garstig wie es letzte Woche noch aussah, es bleibt gemütlich um den Gefrierpunkt. Dennoch darf man sich von Türken, denen man von diesen erfrischenden Reiseplänen erzählt, nur ein erstauntes bis mitleidiges Lächeln abholen - der Sommer soll in Kappadokien ja so schön sein. Wurscht, egal, Eisurlaub is doch auch mal nett!Für drei, vier Tage bleiben wir in Göreme, danach gehts für ein Intermezzo nach Ankara um von dort aus den Zug wieder gen Istanbul zu nehmen.

Ansonsten alles ruhig hier, der Schnee und die Kälte haben auch Istanbul fest im Griff. Nun weißte also umfassend über die Wetterlage hier Bescheid, da bleibt mir nichts weiter hinzuzufügen als: Iyi geceler.



Samstag, 14. Januar 2012

Schluss mit lustig

Alles hat ein Ende, nur die Wurst hat zwei, und mein Ende hier in Istanbul kommt am 15. Februar. Dann werde ich nämlich den Flieger nach Nürnberg besteigen und die crazy Bosporusstadt erstmal hinter mir lassen.

Aber bis dahin fließt noch viel Wasser den Fluss hinunter, und es steht noch Einiges auf dem Entertainmentplan: Die Türkei ruft, Kappadokien, Schwarzmeerküste oder wohin auch sonst immer (Empfehlungen her, wer welche hat), langweilig wirds nich. Fortsetzung folgt.

Mittwoch, 4. Januar 2012

Mutlu yillar!

Ja, ich weiß, ich bin spät dran, aber: Frohes Neues! Nach ereignisreichen Tagen mit Gast und allerhand Unterhaltung kehrt nun (fast) wieder Ruhe ein. Doch eins nach dem anderen.

Zunächst: Silvester. Der Ursprungsplan war eine Bootsparty auf dem Bosporus. Nachdem die Planung chaotisch und unser Einsatz, Karten zu ergattern, begrenzt war (was ich ja ganz gut fand, da ich mir bewusst war, dass sechs Stunden auf einem Boot unter Alkoholeinfluss und ohne Fluchtwege oder Ersatztoiletten etwas anstrengend werden könnten, von Wetterkapriolen ganz zu schweigen), verließen wir uns auf den Notfallplan, der da hieß: Hausparty! Die hat eine nette Sprachkursbekanntschaft (mit der ich mich bis dato einmal unterhalten hatte - um mich mit Anhang auf seiner Party einzuladen) bei sich in Besiktas steigen lassen. Der Bub war wunderbar gastfreundlich und lud zum gechillten bis feuchtfröhlichen Zusammensein ein. Um zwölf haben wir uns selbstverständlich an den Bosporus begeben, um uns das Feuerwerk anzuschauen. Und natürlich auch die Bootspartyboote, schön im Regen. So sah das aus:



Danach gings erstmal zurück in die Wohnung, und von da aus dann nach Taksim. Davon rät einem zwar jeder Istanbuler ab, aber wies halt so is, ne?! Außerdem war die Gegend, als wir gegen drei dort ankamen, auch vergleichsweise ruhig. Unterhaltsam war auch die Taksifahrt dahin: Kurz bevor wir das Ziel erreichten, dreht der Taksifahrer unvermittelt um und erzählt uns was von trafik. Der is zwar da, aber fünf Minuten vorm Ziel umzudrehen und stattdessen auf eine noch viel vollgestopftere Straße auszuweichen, die obendrein einen großen Haken schlägt, das leuchtet nicht ein. Als ortskundige Touristin mache ich meinem Unmut während der Weiterfahrt Luft, teils auf türksich, teils auf englisch und unmissverständlich in einem verärgerten Ton. Das hat den Taksifahrer wohl wiederum so auf die Palme gebracht, dass er uns irgendwann an einer Ecke aussteigen hat lassen, ohne sich bezahlen zu lassen. Naja, wer hat, hat.
Neujahr und den ganzen Rest verbrachten wir (Claudi war ja zu Besuch) dann im Hostel und mit viel Touriprogramm: Von Hagia Sofia über Kapali Carsi (Großer Baser), einer Bosporustour und natürlich Cay, Meze, Raki, Bier und noch mehr Essen war alles dabei.

Nach den ganzen Turbulenzen über Weihnachten und Silvester und durchgehendem Trubel und Halli-Galli freu ich mich jetzt tatsächlich auf ein wenig Gediegenheit. Ich muss ja auch nur noch zwei Fallstudien, eine Seminararbeit und zwei Klausuren schreiben und zwei Präsentationen halten. Bis nächste Woche mal wieder natürlich. Passt.